Robokalypse now

By JENS THOMAS

04.05.2019 / www.creative-city-berlin.de

Rimini Protokoll, das sind Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel, die seit 2000 als Theaterkollektiv den gesellschaftlichen Fortschritt auf die Bühne bringen – und ihn hinterfragen: Wie sieht das Leben 2048 nach der digitalen Erosion aus? Können uns humanoide Roboter bald ersetzen? In ihrem neuesten Stück „Uncanny Valley“ können sie das. Ein humanoider Roboter sitzt in Gestalt des Schriftstellers Thomas Melle auf der Bühne und spricht mit dessen Stimme zum Publikum. Eine unheimliche Begegnung? Vielleicht. Vielleicht aber auch bald mehr Wirklichkeit als wir vertragen. Wir sprachen mit Stefan Kaegi (mit dem echten). 

CCB Magazin:Hallo Stefan, ihr thematisiert seit Jahren komplexe Gesellschaftsthemen auf der Bühne, dabei greift ihr oft auf Laiendarsteller und Fachexperten zurück. Diesmal performt ein humanoider Roboter, ein Sinnbild des technologischen Fortschritts. Wie ist die Arbeit mit einem Roboter? Seid ihr per du?

Stefan: Natürlich. Es war aber zunächst gar nicht mal so einfach, ihn überhaupt zu erschaffen. Wir wollten ihn ja wirklich porengenau nach Thomas Melles Physiognomie bilden, jede Mimik, jede Gestik sollte ihm nachempfunden sein. Dafür mussten wir von Melles Kopf, also vom echten, einen Silikonabdruck machen, die ihm seine Form gab. Im Anschluss folgte die minutiöse Programmierarbeit, um seine Mimik – Lippen, Augen, Wimpern – so authentisch wie möglich wirken zu lassen. Nach jeder Vorstellung musste der Roboter wieder vorsichtig verpackt werden. Ich glaube, ich habe mir noch nie um einen Darsteller so große Sorgen gemacht wie um Melle 2, wie wir ihn bei uns nennen. 

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Uncanny Valley