Anti-Dramatik

Theaterverlag gegen Mülheimer Preis

By FAZ

16.06.2007 / Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der Verlag der Autoren in Frankfurt protestiert gegen die Verleihung des Mülheimer Dramatikerpreises 2007 an das Theaterkollektiv “Rimini Protokoll” für dessen Laienspielperformance “Karl Marx: Das Kapital, Erster Band”. Zwar werde damit, wie auch in dieser Zeitung schon nach der Verleihung bemängelt, zweifellos eine neue Theaterform ausgezeichnet, doch kein Dramatiker. Dabei stehe in den programmatischen Statuten des Festivals. “Die Theatertage sind in ihrer Konzeption nach wie vor einzigartig. Bewertet werden neue Stücke – nicht die Inszenierungen.” Diese Einzigartigkeit sei mit der jüngsten Entscheidung hinfällig.





Verlag der Autoren, Pressemitteilung vom 14.6.2007



Der Mülheimer Dramatikerpreis 2007 geht an das Theaterkollektiv Rimini Protokoll für "Karl Marx: Das Kapital. Erster Band". Ausgezeichnet wird damit eine herausragende Produktion, eine intelligente Regie, eine neue Theaterform, von der zweifellos wichtige Impulse ausgehen. Nur eines zeichnet der diesjährige Preis nicht aus: einen Dramatiker. Vielleicht sollte man das Mülheimer "Stücke"-Festival also umtaufen in ein Festival für neue "Theaterformen", oder den Dramatikerpreis in einen "Impulse"-Preis? Nur: beides gibt es schon. "Die Theatertage sind in ihrer Konzeption nach wie vor einzigartig. Bewertet werden neue Stücke - nicht die Inszenierungen", heißt es auf der Website des Mülheimer Festivals. Diese Einzigartigkeit ist mit der jüngsten Entscheidung hinfällig.


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Karl Marx: Capital, Volume One