Von Alfred Schlienger
01.09.2005 / Neue Zürcher Zeitung
Auch das Theater Basel zündet zum Start der Spielzeit im Schauspiel ein Premieren- Feuerwerk. Drei Projekte spannen den Bogen von der Antike bis in die Zukunft: eine Reflexion über Euripides' «Bakchen», ein auf die Bühne übersetzter Film zum Thema Konsum, ein Spaziergang durch Zivilschutzbunker.
Kann man eine Saison kompromissloser eröffnen? Das Schauspiel des Theaters Basel startet seine letzte Spielzeit unter der Direktion von Lars-Ole Walburg gleich mit drei neuen Projekten, die den traditionellen Theaterbegriff deutlich auszuweiten versuchen. Und spannt dabei den Bogen von einer blutig rasenden Antike über die Logik und Logistik von Shopping-Paradiesen bis hin zu den Zivilschutzbunkern der Gegenwart, die uns vor zukünftigen Gefahren bewahren sollen. Nimmt man die Wiederaufnahmen von Dani Levys Strassenstück «Freie Sicht aufs Mittelmeer» und Stefan Kaegis so klugen wie witzigen «Mnemopark» im Foyer der Grossen Bühne hinzu, ergibt sich ein Reigen von unterschiedlichsten theatralischen Versuchsanordnungen, der jedem Avantgarde-Festival gut anstände (...)