Vùng biên giới
©Matthias Horn
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Vung Bien Gioi
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Im Frühjahr 2008 brach Rimini Protokoll auf, um sich mit der Nachbarschaft zweier Länder zu befassen – an der deutsch / tschechischen Grenze fanden sie schließlich tatsächlich etwas, was beide Länder verbinden könnte. Hinter Armeen von Gartenzwergen, mauerhohen CD-Stapeln mit Raubkopien und säckeweise gefakter Markenkleidung hoffen vietnamesische Händler heute auf ihr Glück. Sie kamen als Vertragsarbeiter und Auszubildende aus dem asiatischen Bruderland in die ČSSR und die Deutsche Demokratische Republik, als die nun verwaiste Grenzstation noch schwer überwindbar war – jetzt bilden sie sowohl in Dresden als auch in Prag die stärkste Migranten-Gruppe.
„Preise hart an der Grenze“ wirbt ein Schild für die ausgelegten Waren, die rituell zwei Mal in der Woche vom Zoll beschlagnahmt und anschließend verbrannt werden. Am nächsten Tag helfen Töchter und Söhne mit, den Nachschub nachgemachter US-Uniformen aus den Kisten auf den Ladentisch zu packen. Aber während ihre Eltern gebrochen billig – billig rufen, haben sie sich ganz andere Territorien erobert: studieren, reisen, beherrschen Sprachen und füttern die Suchmaschinen mit ihren eigenen Statusfragen nach Heimat und Zugehörigkeit.
Im Zentrum des Projekts steht das Vorhaben, einen Theaterabend zu entwickeln, der für Theaterbesucher in Prag und Dresden gleichermaßen Relevanz hat, da das jeweils eigene Nachdenken über die vermeintlich eigene Heimat und die europäischen Nachbarn durch den Blick auf eine dritte Gruppe auch eine weitere dringend notwendige Perspektive gewinnt.
Mit: Pham Thanh Van, Pham Anh Thu, Do Thu Trang, Cao The Hung, Phung Hang Thanh, Nguyen Van Loi, Nguyen Hung Son, Karl-Heinz Kathert
Von: Helgard Haug und Daniel Wetzel
Dramaturgie Sebastian Brünger
Bühne Simeon Meier
Mitarbeit Bühne Marc Jungreithmeier
Recherche Karolína Svobodová, Sebastian Brünger
Musik Michael Weishaupt
Licht Marc Jungreithmeier, Petra Pazek
AUFFÜHRUNGSRECHTE. schaefersphilippen Theater und Medien GbR
AUFFÜHRUNGDSDAUER. ca. 2 Stunden, keine Pause
Uraufführung am 9. Oktober 2009 im Staatsschauspiel Dresden / Kleines Haus
2. und 3. November im Nationaltheater Prag / Nova Scena beim Prager Theaterfestival deutscher Sprache.
Eine Produktion von Zipp – deutsch-tschechische Kulturprojekte, Staatsschauspiel Dresden, Pražský divadelní festival německého jazyka (Prager Theaterfestival deutscher Sprache) und Národní divadlo (Nationaltheater Prag)