Peymannbeschimpfung (Hörspiel)

Von Helgard Haug / Daniel Wetzel

„Der wackere Hausarzt Maurer“ hatte bei den vier RAF-Terroristen und Stammheim-Insassen umfangreiche Zahnbehandlungen vorgenommen, die weder privat noch staatlich gedeckt werden konnten. Daraufhin ging ein Spendenaufruf von Mutter Ensslin an über 50 prominente Deutsche. Claus Peymann, damals Intendant am Staatstheater Stuttgart, berappte einen kleinen Betrag und hängte den Aufruf an das interne Schwarze Brett seines Theaters. Der Vorgang wurde öffentlich, die Zuschriften und Zeitungsartikeln akribisch archiviert: von Verurteilungen, Morddrohungen, Beschimpfung über solidarische Anerkennung, Lob und Kritische Distanzierung bis zum Vorwurf der Profilneurose machen diese Briefe Volkes Stimme hörbar und bilden einen präzisen Querschnitt durch die Stimmungslage der Nation im Herbst 1977.
 

Hörspiel des Moants Oktober 2007


Mit:

Claus Peymann, Intendant, Regisseur

Bärbel Noack, ehemalige Intendanzsekretärin Staatstheater Stuttgart

Rolf Otto, Leiter der Rüstmeisterei, Staatstheater Stuttgart

Gabriele Vogler-Stump, Vereinsmitglied TV Stammheim

Alexander Tamburlini, Zahnarzt, spezialisiert auf Wurzelbehandlungen, Stuttgart

Trainerinnen und Trainern des TV Stammheim (Inge Bauer-Mantel: Paartanz und Jazztanz, Martin Lambrecht: Tischtennis, Heike Schotters: Stepairobic)

Margarita Broich, Sprecherin

Manfred Rommel, ehem. Oberbürgermeister von Stuttgart


In Kooperation mit dem Schauspiel Stuttgart, dem Landesarchiv Baden Württemberg und dem Staatsarchiv Ludwigsburg.

Ton: Dirk Schwibbert

Idee, Text und Regie: Helgard Haug und Daniel Wetzel

Redaktion: Katrin Moll

Produktion: Deutschlandradio Kultur 2007
Ur-Sendung: 1.10.2007 / Freispiel, DeutschlandRadio Kultur

Länge: ca. 54'30"