Fernsteuernde Dirigenten, antike Skulpturen und Anti-Trump-Demonstranten
Jede Nutzung des Fotos ist grundsätzlich honorarpflichtig. Bitte kontaktieren Sie den*die Fotograf*in.
Vortrag von Daniel Wetzel über Projekte von Rimini Protokoll
im Rahmen der Vortragsreihe der Kunstwissenschaftlichen Gesellschaft und des Kunstgeschichtlichen Instituts in Verbindung mit dem Studium Generale im Wintersemester 2016/17:
Ist das noch Kunst, ist das schon Wirklichkeit?
Im letzten Semester hatten wir Künstler zu Gast, deren Arbeiten als Kunst nicht unbedingt zu erkennen sind. In diesem Semester stellt Daniel Wetzel die Arbeit seiner Theatergruppe Rimini Protokoll vor. Rimini Protokoll war 2015 mit „Qualitätskontrolle“ in Freiburg, mit einer Arbeit mit einer wirklich querschnittsgelähmten Darstellerin. Andere Arbeiten luden Zuschauer in eine (echte) Aktionärssitzung ein, machten seltsame (tatsächliche) Gänge mit Kopfhörern durch Berlin möglich oder holten (wirkliche) Muezzine nach Zürich. Zuletzt waren in Freiburg in „Evros Walk Water“ authentische Flüchtlinge zu hören und Instrumente mit Wasser de facto zu spielen. – Rimini Protokoll ist ein Fall von der neuen Kunst, die nicht mehr nur in Kunstinstitutionen stattfindet und die Wirkliches in die Kunstinstitutionen holt. Weil bei zeitgenössischer Kunst oft schlecht zu entscheiden ist, wo die Grenze zwischen Kunst und Nichtkunst ist, haben auch professionelle Rezipienten echte Probleme. Wie ist mit dieser Kunst umzugehen? Gibt es sinnvolle Methoden? Wie ist das Neue überhaupt zu vermitteln? Was ist da Qualität? Wie ist der Kontext?