Volksrepublik Volkswagen

China Bilder Import

Von Kaegi

Volkswagen und China. Zwei Global Player begegnen sich. VW begann 1985 als erster westlicher Grosskonzern in China zu produzieren. Inzwischen verkauft der niedersächsische Konzern dort jährlich fast drei Millionen Autos. Aber wieviel Mobilität erträgt die zukünftige Supermacht, deren Millionenstädte in Smog und Verkehrsstau versinken?
Seit 30 Jahren fahren Autoingenieure aus Niedersachsen in dieses Land, das sich in Lichtgeschwindigkeit zu verändern scheint. In ihren E-Mails an ihre Verwandten und Kollegen in Hannover und Wolfsburg spiegelt sich die Begegnung mit einer fremden Welt zwischen Plan und Überraschungen. Stefan Kaegi ist diesen subjektiven Tagebüchern hinterhergereist: in eine der grössten Autofabriken der Welt, in den Financial District von Peking, in die Arbeitersiedlungen in den Vororten von Shanghai und in die Berge von Sezuan, wo noch Mao-Plakate an den Wänden vergilben.
Auf der Bühne werden die Briefe der Ingenieure zu Kamerafahrten durch die exponentiell wachsenden Metropolen, zu Karaoke-Liedern für Arbeiter und Kung-Fu übungen für Expats. Private Fährten durch ein Land, das nirgends so viel Angst auslöst wie in Deutschland. Das Land der Raubkopien wird auf die Bühne kopiert. Das Auto wird zur Erzählmaschine eines Road-movies, der Geschichten von Kontinent zu Kontinent transportiert. 

 

 

 

Mit: Susana Ginebra, Mathias Max Hermann, Janko Kahle, Tomek Kolczynski, Hagen Oechel, Julia Schmalbrock, Fang Yun Lo

Konzept, Text + Regie: Stefan Kaegi
Choreografie: Miki Shoji
Consulting: Constanza Macras
Bühne: Evi Bauer
Dramaturgie: Aljoscha Begrich
Musik: Tomek Kolczynski
Video: Hanna Linn Wiegel
Übersetzung + Erklärung: Kefei Cao

Uraufführung: 10.10 14 Schauspiel Hannover